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KN - 30.10.2020/LSV Präsident appelliert an die Vereine

„Halten Sie durch!“

LSV-Präsident Tiessen appelliert an die Mitglieder, den Vereinen die Treue zu halten

Kiel. Es war wohl naiv, zu glauben, dass der Sport eine Sonderrolle für sich beanspruchen könne, wenn allenthalben zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen das gesellschaftliche Leben heruntergefahren wird. Klar ist, dass die auch in Schleswig-Holstein für das Wochenende in Schriftform zu erwartenden Corona-Erlasse den Sport in seiner organisierten Form für Wochen komplett abwürgen. Hier und da wird noch geklärt werden müssen, wo Amateursport aufhört und Profisport beginnt, was Individualsport ist und was nicht, wo Kadersportlern den Zugang zu Trainingsstätten ermöglicht werden kann? Tausende von Sportvereinen und der Spielbetrieb zwischen Nord- und Ostsee fallen in kollektiven Tiefschlaf.

 

Nach einem „Beratungsmarathon“ mit den Fußball-, Handball- und Volleyball-Präsidenten in einer Videokonferenz mit Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack und Staatssekretärin Kristina Herbst bezeichnete LSV-Präsident Hans-Jakob Tiessen die anstehenden Maßnahmen als „ harten Schlag für unsere Mitgliedsorganisationen“. Trotz der negativen Effekte für den Freizeitsport trage der LSV die Maßnahmen solidarisch mit, wird Tiessen in einer Mitteilung vom Donnerstag zitiert.

 

Tiessen hofft, dass nach der Unterbrechung „die wichtige gesundheitsfördernde und soziale Bedeutung des Vereinssports“ wieder sichtbar wird. „Halten Sie auch jetzt Ihren Vereinen die Treue, bleiben Sie Mitglied, halten Sie durch!“, appellierte der Präsident an seine Mitglieder. Für den Dachverband des SH-Sports hat „eine Verlängerung des Soforthilfeprogramms des Landes für in Not geratene Vereine“ elementare Bedeutung.

 

In dem Gesprächsmarathon ging es unter anderem um das Offenhalten von Sportanlagen, und finanzielle Belastungen für Vereine und Verbände. In allen Sportarten wurde der Spielbetrieb auf Landesebene ausgesetzt, hier und da wurden auch Konsequenzen für den überregionalen Wettkampfbetrieb gezogen, ein Überblick:

Volleyball

Der Spielbetrieb in den Dritten Ligen und in den Regionalligen ruht – vorerst bis einschließlich 30. November. Demzufolge werden auch die für Sonnabend geplanten Heimspiele der beiden Drittliga-Teams des Kieler TV nicht mehr ausgetragen. „Wir hoffen, dass alle damit verantwortungsbewusst umgehen, damit wir ab Dezember den Spielbetrieb fortsetzen können. Ein Saison-Abbruch soll die letztmögliche Option bleiben“, erklärte DVV-Generalsekretärin Nicole Fetting. Die Zweitliga-Adler des Kieler TV sind am Wochenende spielfrei. Für die Zweite Liga liegt noch keine Entscheidung von Seiten des Verbandes vor. bms

Tennis

Auch im Tennissport wird der Punktspiel- und Trainingsbetrieb im November ruhen. Laut Pressesprecher Ulrich Lhotzky-Knebusch rechnet man beim Tennisverband Schleswig-Holstein „nach derzeitigem Stand mit einem Beginn der Punktspielsaison 2020/2021 im Dezember. Die November-Spiele sollen „möglichst nachgeholt werden“. Wegen der Ungewissheit, ob überhaupt Tennis im Winter gespielt werden kann und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen, räumt der Tennisverband den Vereinen ein kleines Zeitfenster zur folgenlosen Abmeldung von Mannschaften ein. Diese Frist läuft bereits morgen am 31. Oktober ab. Für eine verspätete Abmeldung ab 1. November wird gemäß Wettspielordnung ein Ordnungsstrafgeld erhoben. uhl

Badminton

Der Deutsche-Badminton-Ligaverband (DBLV) drückte aufs Tempo. Der DBLV-Vorstand hat nach Anhörung aller Bundesligavereine den Spielbetrieb in der 1. und 2. Badminton-Bundesliga bis zum 31. Dezember auf Eis gelegt. „Es handelt sich um keinen Abbruch, sondern um eine Aussetzung. Die Entscheidung fand meine volle Zustimmung“, sagte Ralf Treptau, Teamchef des Erstligisten Blau-Weiß Wittorf. Die jüngsten beiden Heimspiele bedeuteten schon einen enormen Aufwand, auch in logistischer Hinsicht, da Blau-Weiß auf ausländische Spieler setzt. Vitaly Durkin, Nina Vislowa (beide Russland), Victoria Williams und Brandon Zhi Hao Yap (beide England) konnten nicht eingesetzt werden, da beide Länder schon als internationale Risikogebiete eingestuft waren. Bis Anfang Dezember wollen Spielausschuss und DBLV-Vorstand Konzepte für einen Wiedereinsteig im neuen Jahr vorlegen. Ein veränderter Spielmodus erscheint denkbar, Ziel ist die Ermittlung von Meistern und Absteigern in allen Bundesligen. bms

Reiten

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) begrüßt, dass aus ihrer bei den Beschlüssen im Bereich Sport differenziert und kein pauschales Verbot ausgesprochen wurde. FN-Generalsekretär Sönke Lauterbach meldete seine Klientel an: „Wir setzen uns dafür ein, dass der Pferdesport im Sinne des Individualsports behandelt wird. Vor allem die räumlichen Gegebenheiten wie die Größe der Reitfläche und die Belüftung müssen bei der Umsetzung beachtet werden.“ Lauterbach kündigte an, „dass unsere Landesverbände jetzt wie im Frühjahr mit den zuständigen Landesministerien nach bestmöglichen Lösungen suchen“.



Quellenangabe: Kieler Nachrichten vom 30.10.2020, Seite 22
 

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Veröffentlichung

Di, 03. November 2020

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